Eine Zusammenfassung aus dem Buch: Gesund durch Vitamine von Dr. med.et phil. Gerhard Venzmer (1935 Franckh'sche Verlagshandlung)
Die Geburt einer bahnbrechenden Entdeckung
In jener fernen Zeit, im Jahr 1922, in den sonnenverwöhnten Gefilden Kaliforniens, stießen drei Forscher – Evan, Bishop und Sure – auf eine Erkenntnis von bahnbrechender Bedeutung. Diese Entdeckung, auch wenn ihre vollständige Tragweite für das menschliche Leben erst allmählich ans Licht trat, faszinierte die Welt der Biologie und Physiologie in höchstem Maße.
Ratten als Schlüssel zur Erkenntnis
Evan und sein Team hatten Ratten sämtlichen erdenklichen Ernährungsformen ausgesetzt, als ihnen eines Tages eine erstaunliche Beobachtung auffiel: Das Fehlen bestimmter Nahrungsbestandteile führte zu einer drastischen Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit und Fruchtbarkeit dieser Nager.
Vitamin E und die Fortpflanzung: Eine faszinierende Verbindung
Man taufte Vitamin E auch auf den Namen "Fortpflanzungs- oder Fruchtbarkeitsvitamin", da sich zeigte, dass es in enger Verbindung mit den Fortpflanzungsvorgängen stand, wie die fortlaufenden Versuche eindeutig demonstrierten.
Die von Vitamin E entzogenen Ratten erlebten nicht nur eine Veränderung ihres Haarkleides, sondern auch eine dramatische Beeinträchtigung ihrer Fortpflanzungsfähigkeit. Interessanterweise waren sowohl die Männchen als auch die Weibchen auf unterschiedliche Weisen von diesem Mangel an Fortpflanzungsvitamin betroffen.
Bei den männlichen Ratten degenerierte das Gewebe ihrer Keimdrüsen, die Hoden, die Samenproduktion kam zum Erliegen, und die Tiere verloren ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung. Auf der anderen Seite führte der Mangel an Vitamin E bei trächtigen Weibchen dazu, dass die Frucht während der Schwangerschaft mit alarmierender Sicherheit in der Mitte der Trächtigkeit abstarb, und lebendige Nachkommen wurden niemals geboren.
Es war jedoch erstaunlich, dass die Verabreichung von Vitamin E an die Nagermütter die folgenden Schwangerschaften wieder auf den rechten Pfad brachte. Dies führte stets zur Geburt lebendiger und gesunder Nachkommen.
Doch das war noch nicht alles: Dieses besondere Vitamin schien auch einen starken Einfluss auf die Bildung und Absonderung der Muttermilch auszuüben. Die Beobachtungen zeigten, dass die Anwesenheit von Vitamin E in der Muttermilch von entscheidender Bedeutung für die gesunde Entwicklung der Jungen war.
Die Säuglinge von Müttern, die nach der Geburt ihrer Babys eine vitaminarme Ernährung erhielten, wuchsen langsamer und blieben in ihrer gesamten Entwicklung hinter den Nachkommen von Müttern, die ausreichend Vitamin E erhielten, zurück. Die Sterblichkeit bei den erstgenannten war ebenfalls deutlich höher.
Vitamin E und die Bienenkönigin
Die faszinierenden Enthüllungen über die Bedeutung von Vitamin E hören nicht bei den Ratten auf. Eine der erstaunlichsten Erkenntnisse der modernen Vitaminforschung ist vielleicht die Tatsache, dass Bienen, die für das Wohlergehen ihres Bienenstaates von großer Bedeutung sind, ihre Königin mit besonders vitaminreichen Substanzen füttern.
Es lag nahe, die Wirksamkeit dieses lebenswichtigen Stoffs, der eine so bedeutende Rolle bei der Erhaltung der Fruchtbarkeit und der Entwicklung gesunder Nachkommen spielt, auch beim Menschen zu untersuchen. Der Anreiz hierfür war besonders groß, da die Natur dieses Vitamin in reichlichen Mengen bereitstellt.
Die reichen Quellen des Vitamin E
Vitamin E ist in fettlöslicher Form äußerst widerstandsfähig und beständig, ja sogar der beständigste aller Lebensstoffe, und es findet sich weit verbreitet im Pflanzenreich, insbesondere in Weizen, Hafer, Mais, Gerste, Reis, Luzerne, Lattich, Brunnenkresse, Blattspinat, Baumwollsamen und anderen Pflanzen.
Darüber hinaus wird Vitamin E in beträchtlichen Mengen im Fleisch von Säugetieren, in Drüsenorganen sowie in geringeren Mengen in Milch, Butter und Eigelb gefunden. Am reichhaltigsten jedoch ist es in den Ölen bestimmter Getreidekeimlinge vorhanden.
Anmerkung von HS-ACTIVA: Leider ist aufgrund von falsch verordnetem Düngen die Qualität von frischer Kuhmilch und selbstgemachter Butter heute nur schwer zu erhalten!
Tokopherol: Ein entscheidender Durchbruch
Im Jahr 1937 gelang es Evan sogar, aus angereicherten Konzentraten einen kristallinen Körper zu gewinnen, der die Eigenschaften von Vitamin E in besonders verstärktem Maße aufwies. Dieser Körper erhielt den Namen "Tokopherol", und seine chemische Zusammensetzung wurde sorgfältig erforscht. Neuere Entwicklungen ermöglichen heute sogar die synthetische Herstellung einer essigsäurehaltigen Verbindung des Tokopherols, die als Tokopherolazetat bezeichnet wird.
Vitamin E als Hoffnungsträger für Mütter und Kinder
Die Verabreichung von Vitamin E hat in einigen Fällen dazu geführt, Frauen zu unterstützen, die sonst immer wieder durch vorzeitige Geburten ihre Hoffnung auf gesunde Kinder verloren haben. Auch bei einem vorzeitigen Versiegen der Muttermilch hat sich die Verabreichung von Vitamin E bewährt. Darüber hinaus wird berichtet, dass Vitamin E in einigen Fällen die Geschlechtsschwäche und Zeugungsunfähigkeit von Männern in Verbindung mit der üblichen hormonellen Behandlung positiv beeinflussen kann.
In jüngster Zeit hat sich reines Vitamin E sogar als eine Therapieoption bei bestimmten Muskelschwund-Erkrankungen des Nervensystems erwiesen, die zuvor als unheilbar galten.
Obwohl diese Erkenntnisse noch kein endgültiges Urteil über die Bedeutung von Vitamin E für die menschliche Biologie zulassen, insbesondere die spezifische Notwendigkeit dieses Stoffs für den Menschen noch nicht als bewiesen gelten kann, ermutigen sie zweifellos zu weiteren Untersuchungen. Gesunde Mütter und lebenskräftige Kinder bilden zweifellos das solide Fundament, auf dem die Lebensfähigkeit und Entwicklung eines Volkes ruhen. Diese Forschung zeigt, dass die Bedeutung von Vitamin E weitreichender ist, als man es sich in der Vergangenheit vorgestellt hat.
Vitamin E in der modernen Nährstofftherapie
In der modernen Darstellung wird Vitamin E oft als ein Antioxidans dargestellt, was der Tatsache entspricht. Dieser Schutz der Zellen findet in der orthomolekularen Nährstofftherapie Anwendung bei verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Rheuma, Arthrose, chronischer Polyarthritis, Blutbildungsstörungen, Arteriosklerose und dem Schutz des Herzmuskels. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch Tierversuche gezeigt haben, dass ein Mangel an Vitamin E zu Fruchtbarkeitsstörungen führen kann, weshalb es auch als Fruchtbarkeitsvitamin bezeichnet wird.
Die stetige Entfaltung des Verständnisses für Vitamin E
Es scheint, als ob sich die Bedeutung von Vitamin E über die Jahre hinweg immer weiter entfaltet und unsere Erkenntnisse darüber noch lange nicht abgeschlossen sind. Viktor Schauberger's weiser Rat, den Blickwinkel um 180 Grad zu ändern, könnte hierzu eine wertvolle Inspiration sein. In jedem Fall zeigen diese Forschungsergebnisse, dass Vitamin E eine Schlüsselrolle in der Biologie und Gesundheit spielt und uns weiterhin auf unserem Weg zu einem umfassenden Verständnis des Lebens begleitet.
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